- Adhäsiolyse (Lösen von Verwachsungen)
- Laparoskopische Operationen an den Adnexen
- Laparoskopische Operationen von Zysten an den Eierstöcken und Eileitern
- Laparoskopische Operationen bei Endometriose
- Laparoskopische Operationen der Eileiterschwangerschaft (EUG)
- Laparoskopische Myomenukleation
- Hysteroskopische Myomenukleation
- Laparoskopische Operationen bei Frühformen des Gebärmutterkrebses, Gebärmutterhalskrebses und Eierstockkrebses
- Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie
- Laparoskopische totale Hysterektomie
- Laparoskopische Sacrokolpopexie
Die
laparoskopische Behandlung von Verwachsungen
(laparoskopische
Adhäsiolyse)
Allgemeines
Fall 1 Kinderwunsch
Fall 2 Kinderwunsch
Fall 3 großer Ovarial-Tumor
Fall 4 Ovarial-Tumor links
Dank der lupenoptischen Vergrößerung auf dem Bildschirm ist die laparoskopische Adhäsiolyse ein dankbares Gebiet. Allerdings muss dabei in Kenntnis der großen Risiken einer Darmverletzung und dem hohen technischen Können und der Erfahrung, die vom Operateur erwarten werden, die Indikation sehr streng gestellt werden. Um die Gefahr einer Darmverletzung schon zu Beginn durch die in der Regel blinde Punktion des Bauchraums zu vermeiden, wird die Bauchhöhle über einen 2-3 cm großen Schnitt unterhalb des Nabels unter Sicht schichtweise eröffnet und der erste Trokar für die Optik nach Austastung der Bauchwand sicher platziert, die sog. offene Laparoskopie.
Normal operativer Befund bei einer gesunden 35-jährigen Frau ohne Vor-Operationen und Beschwerden (Bild anläßl. Sterilitätsdiagnostik erfolgt)
Ausgedehnte Verwachsungen zwischen der Gebärmutter-Vorderwand und der Blase nach Myomenukleation mittels Bauchschnitts |
Massiver Verwachsungsbauch (sog. „frozen pelvis“) als Folge einer schweren eitrigen Bauchfellentzündung im Kindesalter Sog. „offene Laparoskopie“ als sicherer Zugangsweg bei Verdacht auf Verwachsungen, z. B. nach vorausgegangenen schweren Darmoperationen oder Bauchfellentzündungen |
Es gibt zwei verschiedene Situationen, die eine operative Adhäsiolyse erforderlich machen:
- Das Lösen von Verwachsungen ist zwingend erforderlich, um eine andere Operation überhaupt erst durchführen zu können (z.B. eine Hysterektomie, eine Myomenukleation oder die Sanierung einer Endometriose)
- Die Adhäsiolyse ist die Hauptindikation zur Operation wegen Beschwerden (chronische Schmerzen, Darmeinengung) oder bei unerfülltem Kinderwunsch zur Besserung der Chance einer natürlichen Empfängnis.
Insbesondere bei der zweiten Indikation ist eine sorgfältige Abwägung aller denkbaren Risiken mit den möglichen Vorteilen einer operativen Behandlung unerlässlich. Die Komplikationen bestehen im Wesentlichen aus Verletzungen des Darmes, die nicht immer sofort erkannt und versorgt werden können, sondern sich gelegentlich erst Tage später klinisch bemerkbar machen (Zeichen einer eitrigen Peritonitis, Darmverschluss = Ileus oder durch Austritt von Stuhl aus den obligatorisch liegenden Drainagen). Es sind aber auch Verletzungen der Harnblase oder der Harnleiter denkbar, wenn diese, oft schwer erkennbar, im Operationsgebiet liegen. Daher ist die post-operative Überwachung sehr viel intensiver als bei Routine-Eingriffen ohne diese Risikofaktoren. Während des Eingriffes müssen daher oft die operierten Organe (Darm, Blase) mit Farblösung ausgefüllt werden, um die Dichtigkeit bzw. Unverletztheit zu überprüfen. Bei einer fraglichen Beteiligung des Harnleiters sollte dieser entweder vor oder unmittelbar nach dem Eingriff durch die Einlage eines kleinen Katheders „geschient“ werden, die Harnblase muss durch einen Blasenverweilkatheder entlastet werden.
Außerdem muss eindringlich auf die hohe Rezidivgefahr hingewiesen werden. Oft bilden sich erneute Verwachsungen oder die alten Verwachsungen treten wieder an dieselbe Stelle. Ob Medikamente, Spülflüssigkeiten oder Wundgels, die auf die operierten Flächen aufgetragen werden, einen permanenten Schutz bieten können, ist bisher wissenschaftlich nicht erwiesen worden. Am wichtigsten ist nach wie vor eine gewebeschonende, sorgfältige und überlegte Präparation seitens des Operateurs.
Merke: die häufigsten Gründe für Verwachsungen sind vorausgegangene Operationen jeglicher Art (5-10% aller Operationen hinterlassen „Spuren“). Umso sorgfältiger muss die prä-operative Aufklärung auch hinsichtlich dieses Punktes erfolgen, insbesondere bei den sog. „elektiven Eingriffen“, also bei Eingriffen, die nicht lebensnotwendig oder zwingend medizinisch indiziert sind, sondern nur zur Verbesserung der Lebensqualität dienen.
Daher ist Voraussetzung für den Eingriff eine genaue Kenntnis der Anamnese (Vor-Operationen mit alten OP-Berichten insbesondere nach Darmeingriffen) und eine gute diagnostische Vorbereitung (Kernspinntomographie, Kolonkontrasteinlauf und Koloskopie). Außerdem ist eine 2-tägige sog. „chirurgische Darmvorbereitung“, d.h. eine gründliche Spülung des gesamten Darmes, unerlässlich, um im Falle einer Darmverletzung oder Teilentfernung des Darmes optimal vorbereitet zu sein.
Des Weiteren ist eine enge Kooperation mit den im Hause tätigen Chirurgen erforderlich, um im Falle einer Verletzung oder erschwerter Präparation Hilfestellung zu bekommen (und nicht erst wenn die Komplikation intra- oder post-operativ erfolgt ist). Glücklicherweise sind unsere Chirurgen im Hause ebenso leidenschaftliche endoskopische Operateure, dass Sie als Patientin davon gar nichts mitbekommen sollten!
Die Dauer des Eingriffes kann je nach Schwierigkeitsgrad manchmal bis zu 5-6 Stunden dauern. Der Blutverlust beträgt ca. 100 bis 500 ml, so dass nur bei sehr schlechten Ausgangswerten (Hämoglobin-Werte unter 8 g/dl) gelegentlich mit Bluttransfusionen gerechnet werden muss. Bei normalen Werten ist eine Eigenblutspende nicht erforderlich. Auch eine Vorbehandlung mit Hormonen (zur Verkleinerung der Myome) ist nur noch selten nötig.
Nach einem präoperativen Tag zur Vorbereitung (Labor, klinische Untersuchung, Ultraschalluntersuchung, Aufklärungsgespräch mit dem Operateur, Darmvorbereitung, Gespräch und Prämedikation durch den Anästhesisten usw.) wird am darauffolgenden Morgen operiert. Die Krankenhausverweildauer nach dem Eingriff beträgt 3-6 Tage, durchschnittlich etwa 5 Tage. Nach der Entlassung wird eine häusliche Schonzeit von 10-14 Tagen empfohlen, bei anstrengender beruflicher Tätigkeit gelegentlich auch 3-4 Wochen.
Fall 1 (Kinderwunsch)
Fall 1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Dünndarm und vorderer Bauchwand
Fall 1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Dünn- bzw. Dickdarm und Gebärmutter sowie Eierstock und Eileiter bds.
Fall 1 (Kinderwunsch): Bild am Ende der Operation mit komplett freigelegter Gebärmutter bzw. beiden Eierstöcken und Eileitern |
Fall 1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Dickdarm und vorderer Bauchwand
Fall
1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Gebärmutter-Hinterwand und
Enddarm
Fall 1 (Kinderwunsch): Versuch der Vorbeugung erneuten Verwachsungen durch Auffüllen des Bauchraumes mit einer speziellen Adhäsionsprohylaxe |
Fall 1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Dünndarm und vorderer Bauchwand
Fall 1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Dünn- bzw. Dickdarm und Gebärmutter sowie Eierstock und Eileiter bds.
Fall 1 (Kinderwunsch): Bild am Ende der Operation mit komplett freigelegter Gebärmutter bzw. beiden Eierstöcken und Eileitern |
Fall 1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Dickdarm und vorderer Bauchwand
Fall
1 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen Gebärmutter-Hinterwand und
Enddarm
Fall 1 (Kinderwunsch): Versuch der Vorbeugung erneuten Verwachsungen durch Auffüllen des Bauchraumes mit einer speziellen Adhäsionsprohylaxe |
Fall 2 (Kinderwunsch)
Fall 2 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen dem linken Eierstock und dem Dünndarm
Fall 2 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen dem rechten Eierstock und dem Dünndarm
Fall 2 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen dem rechten Eierstock und dem Dickdarm |
Fall 2 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen der Gebärmutter-Hinterwand und dem Dickdarm
Fall 2 (Kinderwunsch): Lösen von Verwachsungen zwischen dem rechten Eierstock und dem Dickdarm
Fall 2 (Kinderwunsch): Bild am Ende der Operation mit freigelegter Gebärmutter und beiden Eierstöcken bzw. Eileitern. |
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor):
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor): offene Laparoskopie bei Zustand nach Längsschnitt-Laparotomie wegen eitriger Peritonitis und Dünndarmresektion
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor): diese Verwachsungen werden zunächst stumpf mit dem Finger gelöst, bis ein Trokar sicher eingeführt werden kann
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor): so können die Verwachsungen zwischen dem Dünndarm und der vorderen Bauchwand unmittelbar unter dem Nabel gefahrlos gelöst werden |
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor): nach Eröffnung des Bauchfells sind breite Verwachsungen zwischen Dünndarm und vorderer Bauchwand erkennbar
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor): über einen weiteren Trokar unten kann nun die Optik eingeführt werden, so dass sicher „nach oben“ operiert werden kann
Fall 3 (Großer Ovarial-Tumor): nach langer Vorbereitung kann nun zum eigentlichen Eingriff (die Entfernung des Ovarial-Tumors) übergegangen werden |
Fall 4 (Ovarial-Tumor links):
Fall 4 (Ovarial-Tumor links): nach Hysterektomie vor vielen Jahren ist der Tumor fest an der Beckenwand verwachsen und von Verwachsungen umgeben.
Fall
4 (Ovarial-Tumor links): Lösen von Verwachsungen zwischen dem Tumor und dem
Dickdarm
Fall 4 (Ovarial-Tumor links): schließlich kann der Tumor sicher abgesetzt und in einem Bergebeutel aus dem Bauchraum gezogen werden. |
Fall 4 (Ovarial-Tumor links): auch die Blase ist mit dem Tumor fest verwachsen und muss vorsichtig frei präpariert werden.
Fall 4 (Ovarial-Tumor links): wegen der Verklebungen mit der linken Beckenwand muss auch der linke Harnleiter freigelegt und distanziert werden.
Fall 4 (Ovarial-Tumor links): Bild am Ende der Operation: die Wunden am Bauchfell der linken Beckenwand werden zu erneuten Verwachsungen führen. |