- Adhäsiolyse (Lösen von Verwachsungen)
- Laparoskopische Operationen an den Adnexen
- Laparoskopische Operationen von Zysten an den Eierstöcken und Eileitern
- Laparoskopische Operationen bei Endometriose
- Laparoskopische Operationen der Eileiterschwangerschaft (EUG)
- Laparoskopische Myomenukleation
- Hysteroskopische Myomenukleation
- Laparoskopische Operationen bei Frühformen des Gebärmutterkrebses, Gebärmutterhalskrebses und Eierstockkrebses
- Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie
- Laparoskopische totale Hysterektomie
- Laparoskopische Sacrokolpopexie
Die laparoskopische (suprazervikale) Hysterektomie (SLH)
Die laparoskopische suprazervikale Hysterektomie ist bei abgeschlossener Familienplanung eine sinnvolle Alternative zu der totalen Hysterektomie oder Myomenukleation. Sie stellt gewissermaßen einen Kompromiss zwischen beiden Verfahren dar. Sie ermöglicht die vollständige operative Behebung von Beschwerden durch große Myome (starke Blutungen, Schmerzen, Druckgefühl), ohne dass die Zervix, also der Gebärmutterhals, entfernt wird. Damit bleiben der Beckenboden und die Gebärmutterbänder vom Eingriff unberührt.
Allerdings muss gewährleistet sein, dass weiterhin Vorsorgeuntersuchungen (die sog. „Krebsabstriche“) erfolgen, um einen Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkennen zu können.
Vor dem Eingriff muss (ggf. in gleicher Narkose) eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) erfolgen, um bösartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut auszuschließen, da zur Entfernung der Gebärmutter diese maschinell zerkleinert werden muss.
Die suprazervikale Hysterektomie ist risikoärmer als die totale Hysterektomie, da Harnblase und Harnleiter kaum von dem operativen Vorgehen betroffen werden. Die Risiken bzw. Komplikationen entsprechen eher der laparoskopischen Myomenukleation.
Das laparoskopische operative Vorgehen entspricht in allen seinen Schritten im Wesentlichen dem Vorgehen bei dem abdominalen Zugangsweg.
Uterus mit multiplen intramuralen Myomen im Bereich der Hinterwand mit Druckbeschwerden auf den Darm und Blutungsstörungen (43 Jahre, 3 Kinder) |
Uterus mit großem intramuralen Myom im Bereich der Vorderwand mit Druckbeschwerden auf der Blase und Blutungsstörungen (39 Jahre, 1 Kind) |
Die Vorteile des laparoskopischen Vorgehens liegen in der Vermeidung von größeren und unschönen Bauchschnitten mit scharfer Durchtrennung der Bauchdecken, einer guten Übersicht im gesamten Bauchraum, der lupenoptischen Vergrößerung bei der Präparation, der schnelleren postoperativen Erholungszeit, der kürzeren Krankenhausverweildauer und der danach wesentlich schneller wiederhergestellten Gesundheit.
Zunächst werden auf beiden Seiten die Eierstöcke von der Gebärmutter mit einer Ultraschall-Schere abgesetzt. Um Nachblutungen vorzubeugen, werden auf beiden Seiten die großen uterinen Gefäße dargestellt und sicher durchtrennt. Schließlich kann der „Corpus uteri“ mit den Myomen von der „Cervix uteri“, dem Gebärmutterhals, problemlos abgesetzt werden. |
Der Gebärmutterkörper wird dann vollständig freigelegt bis
zum Erreichen des Übergangs zum Gebärmutterhals. Gelegentlich muss bei großen intraligamentären Myomen das seitliche Beckenbindegewebe präpariert werden, um den Harnleiter darzustellen. Der Gebärmutterhalskanal verbleibt und dient als natürliche
Drainage nach dem Eingriff. |
Der Gebärmutterhals wird weiterhin von den Bändern (Sacrouterinligamente) gehalten, die Integrität des Beckenbodens bleibt erhalten. Die Wunde wird vollständig wieder mit Bauchfell gedeckt bzw. übernäht, um Entzündungen oder Verklebungen vorzubeugen. Die „Schnipsel“ werden getrennt nach Gebärmutter- und Myomanteilen zur feingeweblichen Untersuchung gegeben (insgesamt 568 Gramm). |
Der Gebärmutterhalskanal kann verschorft werden, um krankhaften Veränderungen in Bereichen, die den Krebsabstrichen nicht zugänglich sind, vorzubeugen. Letztendlich müssen nur noch die Gebärmutter und die Myome mit dem elektrischen „Morcellator“ schrittweise entfernt werden (s. Myomenukleation). Zustand nach laparoskopischer suprazervikaler Hys-terektomie unter Erhaltung beider Eierstöcke. |
Die Dauer des Eingriffes beträgt je nach Schwierigkeitsgrad (Größe der Gebärmutter bzw. der Myome, Art und Ausdehnung von Verwachsungen) zwischen 60 und 120 Minuten. Der Blutverlust beträgt ca. 100 bis 300 ml, so dass nur bei sehr schlechten Ausgangswerten (Hämoglobin-Werte unter 8 g/dl) gelegentlich mit Bluttransfusionen gerechnet werden muss. Bei normalen Werten ist eine Eigenblutspende nicht erforderlich.
Nach einem präoperativen Tag zur Vorbereitung (Labor, klinische Untersuchung, Ultraschalluntersuchung, Aufklärungsgespräch mit dem Operateur, Darmvorbereitung, Gespräch und Prämedikation durch den Anästhesisten usw.) wird am darauffolgenden Morgen operiert. Die Krankenhausverweildauer nach dem Eingriff beträgt 3-6 Tage, durchschnittlich etwa 5 Tage. Nach der Entlassung wird eine häusliche Schonzeit von 10-14 Tagen empfohlen, bei anstrengender beruflicher Tätigkeit gelegentlich auch 3-4 Wochen.